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Neues Selbstbewusstsein der Schwellenländer gegenüber den “alten” Industrieländern

June 7th, 2010

Am vergangenen Wochenende anlässlich des Gipfels der G 20 – Länder war es deutlich zu spüren:

Das Selbstbewusstsein der Schwellenländer gegenüber den alten Industrieländern hat im Zuge der fortschreitenden staatlichen Schuldenkrise rapide zugenommen.

Die Grundlage hierfür wurde aber nicht erst in der jetzigen Schuldenkrise gelegt, sondern bereits vor mehr als einem Jahrzehnt in der Folge der Emerging Market Krise 1997/98:

Insbesondere die Asiaten unter den Schwellenländern hatten damals ihre Lektion gelernt und grosse Devisenreserven aufgebaut, um gewappnet zu sein, wenn internationalen Investoren wieder mal panikartig Gelder aus der Region abziehen.

Deswegen verfügt heute China über die weltweit grössten Devisenreserven, das viel kleinere Südkorea besitzt die sechstgrössten Reserven.

Wie krass ist doch mittlerweile der Gegensatz zu den „alten” westlichen Industriestaaten geworden, wo offen ausgewiesene und versteckte Staatsschulden Höhen erreichen, die in der modernen Wirtschaftsgeschichte in Friedenszeiten noch niemals da gewesen sind.

In dieses Bild passt auch, dass z.B. Indien und China die Finanzkrise und die mit ihr verbundene Rezession mit durchwegs positiven Wachstumsraten durchgestanden haben und in der Krise weiter an wirtschaftlichem Gewicht zugelegt haben.

Es dürfte also klar sein, dass die Schwellenländer die Industrieländer und hier insbesondere die schwächsten unter den europäischen Euro-Ländern mit ihren Schuldenproblemen allein lassen werden.

Es ist einfach nicht “ihre Krise”!

Warum auch sollten sie Opfer bringen, wenn bei ihnen die heutigen Generationen Wohlstandsaussichten haben, die für ihre Vorfahren unerreichbar waren.

Es wird häufig vergessen, dass es im vergangenen 20. Jahrhundert in Europa 16 Staatspleiten mit Schuldenrestrukturierungen gegeben hat. Spricht wohl einiges dafür, dass diese Geschichte im 21. Jahrhundert ihre Fortsetzung finden wird!

……kleine Absurdität zum Schluss:

Im Internationalen Währungsfonds besitzt Indien heute noch einen kleineren Stimmrechtsanteil als z.B. Belgien!

41’832 Stimmen (1,88%) im Gegensatz zu 46’302 (2,08%),

nachzulesen auf der Website des IMF!

Auch China hat nur 81’151 (3,65) Stimmen.

….na, wenn das nicht nach Reformbedarf riecht……

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