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Bankenrekapitalisierung in Europa ist dringend!

September 6th, 2011

Die sogenannten Stresstests waren nicht sehr stressig. Die europäische Politik scheint zur Zeit nicht in der Lage zu sein, einschneidende und mutige Entscheidungen zu treffen.

Es kommen immer mehr Zweifel auf, ob wirklich alle Euro-Mitgliedsstaaten bereit sind, den EFSM aufzustocken und mit den nötigen Kompetenzen auszustatten, um ggfls. Staaten und Banken finanziell unter die Arme zu greifen.

Vor diesem Hintergrund ist es von aussen nicht genau abzuschätzen, wie gross der Abschreibungsbedarf der europäischen Staatsanleihen in den Bankbilanzen wirklich ist. Dies hängt natürlich auch sehr davon ab, welche Staaten man bereits als marode, bzw. als wie marode ansieht.

Aber vielleicht hält man sich besser an die alte Regel, dass Überraschungen in Bank- und Versicherungsbilanzen eher schlimmer werden als erwartet bzw. von diesen zugegeben.

Es wäre also dringend Zeit, dass die einzelnen Mitgliedsstaaten schonungslos ihre eigenen Banken durchleuchten und den Rekapitalisierungsbedarf feststellen. Dazu scheint allerdings zur Zeit der politische Mut zu fehlen.

Man würde sich ja auch sehr schnell heiligen Kühen und bequemen Pfründen nähern. In Deutschland wären dies der dringend reformbedürftige Sektor der öffentlich-rechtlichen Sparkassen und Landesbanken und der genossenschaftlichen Volksbanken.

Darüberhinaus sind Banken, da stark reguliert, ja generell sehr staatsnahe Unternehmen, also eigentlich typische Vertreter des „Kumpelkapitalismus” mit starkem Lobbyismus.

Solange hier keine echten Fortschritte festzustellen sind, kann es deshalb für den Investor unserer Meinung nach nur heissen:

Hände weg von europäischen Bank- und Versicherungsaktien!

Es ist von aussen nicht präzise abschätzbar, wie gross der Abschreibungsbedarf in den Bilanzen ist.

Rein äusserlich erscheinen die Finanztitel als sehr billig, aber vermutlich sind diese Bewertungen gerechtfertigt, es handelt sich also um „value traps”!

Hingegen bieten sich im Industriebereich zur Zeit interessante Investmentmöglichkeiten. Aktien generell sind aufgrund der kürzlichen Panikattacken ja nicht mehr teuer.

Wir bevorzugen Unternehmen mit starken Marktanteilen in den rasch wachsenden Schwellenländern.

Denn, wie auch immer die Euro-Schuldenkrise konkret ausgehen wird, eines ist sicher:

Eine weitere wirtschaftliche Schwergewichtsverlagerung weg von den alten Industrieländern in Richtung heutige Schwellenländer erscheint unvermeidlich:

…. invest accordingly!

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